Denkmalschutz / Erhaltenswerte Bausubstanz
Historische Gebäude sind mehr als funktionale Hüllen der Geschichte. Sie sind Träger unserer kulturellen Identität und kulturelles Gedächtnis, sie prägen in wesentlichen Teilen das Gesicht unserer Städte und Dörfer. Die Arbeit und Auseinandersetzung mit profanen oder sakralen Denkmälern bedingt eine Haltung, die den Bestand als Ressource begreift – materiell, kulturell und emotional.
Historische Gebäude unterliegen natürlich ebenso und fortlaufend einem zeitlichen Wandel. Sie müssen oder können umgenutzt, erweitert oder umgestaltet werden, ohne ihren Charakter zu verlieren. Entscheidend ist der respektvolle Dialog zwischen Alt und Neu, denn nur wenn ein Baudenkmal sinnvoll genutzt wird, kann es dauerhaft bestehen.
Diese Arbeit an der gebauten Schnittstelle von Vergangenheit und Zukunft erfolgt in engem Dialog mit den Denkmalbehörden, deren Aufgabe es ist, zwischen Schutzinteresse und zeitgemäßer Nutzung zu vermitteln.
So erfordert die Sanierung historischer Gebäude nicht nur technisches Wissen, sondern auch die Fähigkeit, alte Materialien zu verstehen und mit ihnen umzugehen. Insbesondere im Denkmalschutz ist handwerkliches Können unerlässlich, die beteiligten Gewerke sind hier nicht bloße Ausführende, sondern auch Bewahrer einer jahrhundertealten Kulturtechnik.
In einer sich immer schneller verändernden Welt gewinnen Orte mit Geschichte zunehmend an Bedeutung. Sie vermitteln Beständigkeit, Orientierung und kulturelle Tiefe. Der bewusste Umgang mit erhaltenswerter Bausubstanz ist deshalb nicht rückwärtsgewandt, sondern zukunftsweisend: Er erinnert uns daran, dass Fortschritt ohne Erinnerung keinen Halt findet.
Die Arbeit an historischer Bausubstanz schafft so eine Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft – eine Brücke, die auf handwerklicher Qualität, ästhetischem Respekt und nachhaltigem Denken gebaut ist.
